Die Welt braucht mehr Bienen, das ist vielen bewusst. Doch die Bienenhaltung ist kein einfaches Hobby. Gerade Jungimkerinnen und -imker brauchen in vielen Bereichen noch Unterstützung. Helfen kann dabei das Startup Plan-Bee Projekt von Micha Günther und Gero Camp von der Universität Passau. Die beiden Gründer aus der Dreiflüssestadt helfen angehenden Bienenhalterinnen und Bienenhaltern durch die Bereitstellung von Daten, die über Sensoren in den Bienenstöcken gesammelt werden. Anders als bereits bestehende Produkte, geht PlanBee-Projekt aber noch einen Schritt weiter und hilft gleich bei der Interpretation der Daten und gibt an, wie der Imker reagieren sollte.
Stellt euch bitte kurz vor: Was genau macht euer Startup und was ist das Besondere an eurer Geschäftsidee?
PlanBee unterstützt seine Nutzer beim Schutz der Bienen und Insekten. Dafür integrieren wir Sensoren in Bienenstöcke und generieren daraus Handlungsempfehlungen für den Imker – also quasi wie ein sinnvolles Tamagotchi mit lebenden Tieren. Derzeitige Lösungen bieten dem Anwender lediglich Rohdaten an, wir gehen einen Schritt weiter und erklären, was die Daten aussagen und wie beziehungsweise ob der Imker reagieren muss oder nicht.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen?
Gero hat selbst vor einigen Jahren angefangen Bienen auf seinem Hof in Rhein-Land-Pfalz zu halten. Der Einstieg ist relativ mühsam und besonders Jungimker neigen dazu, durch Unsicherheit zu häufig in den Bienenstock hineinzuschauen was sich negativ auf die Gesundheit der Bienen auswirkt. Durch die Integration von Sensoren kann deutlich gezielter Eingegriffen werden und (Jung-)Imkern der Gesundheitszustand ihrer Bienen jederzeit dargestellt werden.
Welche Rolle spielte die Hochschullandschaft für eure Gründungsinitiative? Wovon habt ihr besonders profitiert (Angebote, Veranstaltungen, Wettbewerbe usw.)?
Die Universität Passau sowie das Gründerzentrum „INN.Kubator“ hat uns von Anfang an wirklich super unterstützt. Durch das „Ideation Weekend“ der Universität Passau konnten wir, gemeinsam mit Max Wittrock (Co-Founder von „mymuesli“), die Idee weiterentwickeln und neue Teammitglieder akquirieren. Anschließend haben wir im Rahmen des „Honours Degree in Digital Technology and Entrepreneurship“ neun Monate lang individuelles Coaching unterschiedlicher Lehrstühle der Uni Passau erhalten was uns für einen Förderantrag auf EXIST oder FLÜGGE sehr gut vorbereitet hat. Ab Februar werden wir nun tatsächlich FLÜGGE gefördert!
Was waren die bislang größten Herausforderungen für euch?
- Rechtliche Rahmenbedingungen für Nutzung externer Inhalte
- Erstveröffentlichung der App (Logos, Inhalte usw. erstmalig generieren)
- Ersten Businessplan aufsetzen
- FLÜGGE Antrag schreiben
Welche Empfehlung oder welchen Tipp möchtet ihr anderen Gründern und Gründungsinteressierten mit auf den Weg geben?
Wenn ihr eine Idee habt für die ihr euch begeistern könnt, macht einfach mal! Wir haben seit Tag 1 wirklich Spaß an unserer Arbeit und rutschen mehr oder weniger zufällig von einem Partner zum nächsten. Ich denke, man merkt uns allen die Begeisterung für das Thema an. Klar kann man immer „mehr“ machen und sich für tausende Wettbewerbe anmelden. Auch Marketing und PR wird oftmals zu Beginn total über ambitioniert betrieben, bringt aber ohne vorzeigbares Produkt wenig. Baut euch eine klare Roadmap auf und konzentriert euch auf die Dinge, die euer Produkt oder euren Service weiterbringen bevor ihr eure Zeit in etwas investiert, was noch warten kann. Habt Spaß!