Alina und Elena begegnen sich im Studium an der Hochschule München und bemerken schnell: sie teilen die gleiche Leidenschaft für Gestaltung. Gemeinsam möchten sie Designs entwickeln, die Geschichten erzählen können. Im Startup-Interview haben sie uns verraten, welche Aspekte im Rahmen ihrer Gründungen am herausforderndsten waren und warum die Unterstützung durch die Hochschule so wertvoll war.

Stellt euch bitte kurz vor: Was genau macht euer Startup und was ist das Besondere an eurer Geschäftsidee?
Design kann für uns mehr, als nur schön auszusehen. Wir finden, dass Gestaltung Identitäten und Kommunikation zum Leben erweckt. In einer Welt mit einem endlosen Strom an Bildern und Videos sehnen wir uns nach Entschleunigung als Gegenpol. Wir, Elena Knaus und Alina Seelmäcker, haben uns während unseres Studiums an der Hochschule München kennengelernt und sofort gemerkt, dass wir Design gleich leben. Mit unseren Projekten wollen wir die Informationsflut kuratieren, um Raum zu schaffen und gut gestaltete Informationen als bereichernd zu erleben.
Ich, Elena, habe meinen Bachelor in Kommunikationsdesign an der HTWG (HTWG Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung) in Konstanz gemacht und im Master Angewandte Designforschung an der Hochschule München studiert. Alina studiert dort Design im Bachelor, nachdem sie ihren ersten Bachelor in Kommunikationswissenschaften an der LMU (Ludwig-Maximilians-Universität München) absolviert hat. Was wir teilen, ist der Wunsch, Design als Werkzeug für echte, gesellschaftlich relevante Veränderungen zu nutzen. Die Idee, als Designerinnen zu gründen, ist an sich nichts Besonderes. Aber für uns, als zwei junge Frauen, die ganz eigenständig und direkt aus dem Studium heraus ein Unternehmen aufbauen, ist es ein mutiger und visionärer Schritt.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen?
Die Idee, unser eigenes Unternehmen zu gründen, entstand eigentlich ganz spontan aus einer Mischung von Mut und einer gewissen Unzufriedenheit mit den klassischen Berufsperspektiven nach dem Studium. Wir haben schon während des Studiums erste gemeinsame Projekte umgesetzt und immer wieder Anfragen von potenziellen Kunden erhalten. Es war ein Prozess, der uns gezeigt hat, dass wir als Team gut zusammenarbeiten und sich unsere Fähigkeiten perfekt ergänzen. Durch diese ersten gemeinsamen Projekte war der Schritt in die Selbstständigkeit für uns nur logisch. Schließlich hat man nach dem Studium nicht viel zu verlieren – und es war die perfekte Gelegenheit, unsere eigenen Ideen und Visionen zu verwirklichen.
Welche Rolle spielte die Hochschullandschaft für eure Gründungsinitiative? Wovon habt ihr besonders profitiert?
Die Hochschullandschaft hat für uns eine entscheidende Rolle gespielt – wir haben besonders vom Zugang zu den Werkstätten der Fakultät für Design profitiert, um neben der Theorie unsere praktischen Fähigkeiten in Eigeninitiative zu erweitern. Die praxisnahen Projekte bieten die Möglichkeit, schon während des Studiums in einem kreativen und interdisziplinären Umfeld zu arbeiten. Die Expertise der Professor:innen war für uns besonders wertvoll – wir hatten direkten Zugang zu erfahrenen Mentor:innen und konnten uns mit ihnen in Einzelgesprächen über unsere Ideen und Herausforderungen austauschen.
Darüber hinaus waren die Vorträge von Expert:innen aus der Designbranche an der Hochschule ein echter Gewinn. Sie haben uns nicht nur fachlich inspiriert, sondern auch einen praktischen Einblick in die Arbeitswelt und die Herausforderungen des Designmarktes gegeben.
Sehr hilfreich war auch der Kurs „Starting up“ an der LMU, der Alina beispielsweise grundlegende Kenntnisse zur Unternehmensgründung vermittelte. Auch die Inhalte des Studiums an sich waren sehr vielfältig in Bezug auf Gründung und Recht und haben uns ein solides Fundament gegeben, um nicht nur kreativ, sondern auch unternehmerisch zu denken. All diese Angebote und Veranstaltungen haben uns erste Impulse gegeben. Dennoch muss man selbst den Mut und die Geduld aufbringen, sich mit dem Wissen rund um die Selbstständigkeit intensiv auseinanderzusetzen.
Was waren bzw. sind aktuell die bislang größten Herausforderungen für euch?
Viele der typischen Herausforderungen, die man von Kreativen erwarten würde – wie Steuerfragen oder unternehmerische Aspekte – machen uns tatsächlich Spaß und wir sehen sie als spannende Lernmöglichkeit. Die wirkliche Herausforderung für uns ist eher die Verantwortung, die wir in so jungen Jahren tragen. Vor allem die Eigenverantwortung, die mit der Gründung eines Unternehmens einhergeht – nicht nur in kreativen Entscheidungen, sondern auch in finanziellen und strategischen Fragen – ist eine große Umstellung.
Vor allem die Preiskalkulation und die Zeiteinschätzung sind ein ständiger Prozess. Es erfordert ständige Selbstorganisation und die Fähigkeit, in unsicheren Momenten Entscheidungen zu treffen, die weitreichende Konsequenzen haben können. Das ist eine enorme Verantwortung, die uns oft auch unter Druck setzt. Aber genau dieser Druck ist auch eine Chance, persönlich und beruflich zu wachsen und zu lernen, als Team zusammenzuhalten und Herausforderungen zu meistern.
Welche Empfehlung oder welchen Tipp möchtest du anderen Gründern und Gründungsinteressierten mit auf den Weg geben?
Unser wichtigster Tipp für alle, die ein Unternehmen gründen oder mit dem Gedanken spielen, dies zu tun, lautet: Traut euch! Keine Entscheidung, die ihr heute trefft, ist für immer. Es geht darum, den ersten Schritt zu tun und sich zu trauen – auch wenn noch nicht alles perfekt ist. Gründung ist ein Prozess, in dem man ständig lernt und sich anpasst.
Und ganz konkret: Seid mutig, wenn es ums Netzwerken geht! Sprecht mit so vielen Menschen wie möglich, stellt Fragen und holt euch Feedback. Ihr werdet erstaunt sein, wie viel man aus den Erfahrungen anderer lernen kann und welche Möglichkeiten sich daraus ergeben. Und Pro-Tipp: Wenn du es zu zweit machen kannst, dann mach es nicht alleine 😉
Hier mehr über die Alina-Elena GbR erfahren: https://www.alina-elena.de

Das Gründungsvorhaben wurde durch Angebote der Hochschule München unterstützt.