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Athegus steuert Serviceroboter im Gesundheitssektor

Das Startup Athegus entwickelt mit „hospOS“ ein herstellerunabhängiges Betriebssystem zur zentralen Steuerung von Servicerobotern in Gesundheitseinrichtungen. Ziel ist es, Pflegekräfte durch die Automatisierung von Routineaufgaben zu entlasten und die Integration von Robotik in bestehende Prozesse zu erleichtern. So will das Team von Athegus auch dem Fachkräftemangel im Gesundheitswesen entgegenwirken. 

 

Das Gründerteam: Tobias, Sebastian & Stefan / Athegus GmbH

Stellt euch bitte kurz vor: Was genau macht euer Startup und was ist das Besondere an eurer Geschäftsidee?

Unser Roboter-Management-System (RMS) hospOS adressiert eine der dringendsten Herausforderungen unserer Zeit: den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen. Durch die Übernahme nicht-empathischer Tätigkeiten wie beispielsweise Transport und Begleitung, sorgt unser RMS für Entlastung der Pflegekräfte. Das System integriert dabei verschiedene Robotertypen unterschiedlicher Hersteller und Gebäudetechnik auf einer gemeinsamen Karte. Es kann ohne umfangreiche Vorinvestitionen oder Umbauten eingesetzt werden. Diese zentrale Vernetzung und Steuerung löst die bisherigen Hürden für den Einsatz von Robotik im Gesundheitswesen. Dabei berücksichtigt hospOS die Einhaltung von Datenschutz- und Sicherheitsstandards und kann offline und on-premise betrieben werden. Durch den Einsatz von hospOS können Einrichtungen effizienter arbeiten, Kosten senken und die Qualität der Gesundheitsversorgung aufrechterhalten.


Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Die Idee basiert auf den Erkenntnissen und Vorarbeiten des Forschungsprojekts „SMART FOREST 5G Clinics“ der Technischen Hochschule Deggendorf. Die enge Zusammenarbeit mit den Partnerkliniken hat uns noch einmal den Bedarf an automatisierten Lösungen, vor allem in den nicht empathischen Bereichen, verdeutlicht. Der Einsatz von Robotik bietet hier ein hohes Entlastungspotential., scheiterte aber bislang an mangelnder Bedienbarkeit, Regulatorik und wortwörtlich an verschlossenen Türen und Aufzügen. Unser Wunsch war es daher, ein System zu entwickeln, das diese Hürden überwindet.


Welche Rolle spielte die Hochschullandschaft für eure Gründungsinitiative? Wovon habt ihr besonders profitiert?

Die Hochschullandschaft hat eine wichtige Rolle für unsere Gründungsinitiative gespielt. Im Rahmen des vorausgegangenen Forschungsprojekts an der Technischen Hochschule Deggendorf konnten wir nicht nur wertvolle Kontakte knüpfen, sondern auch das Entlastungspotenzial von Robotik wissenschaftlich belegen. Letzteres stellt ein wichtiges Argument im Vertriebsprozess dar. Einen besonderen Mehrwert brachte uns der Austausch mit dem hochschuleigenen Zentrum für Gründungsförderung, dessen Beratung uns bei der Weiterentwicklung unserer Idee unterstützt hat. Darüber hinaus konnten wir durch die Teilnahme an Wettbewerben und Veranstaltungen wertvolles Feedback sammeln. Nicht zuletzt werden wir aktuell durch einen EXIST-Forschungstransfer durch das BMWK (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) über unsere Hochschule gefördert.


Was waren bzw. sind aktuell die bislang größten Herausforderungen für euch?

Um unsere Kundschaft zu überzeugen, müssen unterschiedliche Personengruppen gleichermaßen vom Produkt abgeholt werden: Pflegekräfte, Krankenhaus-IT und die Geschäftsführung der Einrichtung.
Zu Beginn äußerten etwa Pflegekräfte Bedenken, da der Einsatz von hospOS und Robotik die bestehenden Arbeitsabläufe verändert. Es war für sie noch nicht klar, inwiefern hospOS wirklich zu einer Entlastung beiträgt.  Deshalb haben wir  von Beginn an einen engen Austausch mit den Pflegekräften gepflegt und diese im gesamten Prozess begleitet. Durch eine zeitnahe Reaktion auf Fragen und Hinweise sowie durch die zielgruppenentsprechende Gestaltung der Benutzeroberfläche, konnten wir das Vertrauen der Pflegekräfte gewinnen und eine bestmögliche Integration gewährleisten. Davon profitieren wir auch im Dialog mit weiteren Einrichtungen, 
Gleiches gilt für die anderen Stakeholder: Für die Haus-IT muss das System sicher und einfach zu betreiben sein, während für die Geschäftsführung der ökonomische Vorteil klar bezifferbar sein muss.
Im Rahmen unseres EXIST-Forschungstransfers geht es für uns nun darum, diese Perspektiven in Einklang zu bringen, um aus dem Produkt auch ein tragfähiges Geschäftsmodell zu machen. So soll ein Proof-of-Concept erreicht werden, um im Anschluss eine Seed-Finanzierung durchzuführen.


Welche Empfehlung oder welchen Tipp möchtet ihr anderen Gründern und Gründungsinteressierten mit auf den Weg geben?

Holt euch ehrliches Feedback, bleibt fokussiert und gebt nicht auf – Dranbleiben zahlt sich aus!


Hier mehr über Athegus erfahren: https://www.athegus.com

Das Gründungsvorhaben wurde durch Angebote der Technischen Hochschule Deggendorf unterstützt.