Das Münchner Start-up Uroletics hat eine App entwickelt, die Prostatakarzinom-Patienten vor und nach einer Behandlung im Krankenhaus mit einer nahtlosen und digitalen Therapie unterstützt , die den behandelnden Urologen umfassend ergänzt. Das Team besteht aus zwei Urologen, die am Klinikum der LMU München tätig sind und durch dieses auch unterstützt werden.
Für diesen innovativen Behandlungsansatz wurde das Team von Uroletics im Dezember 2021 mit dem 1. Preis (3.000 EUR) des HOCHSPRUNG-Awards ausgezeichnet. In unserem Gründerinterview hat uns das Team verraten, warum die Corona-Krise sogar ein Katalysator für ihr Geschäftsmodell war und welche Herausforderungen sie erfolgreich meistern konnten.
1. Stellt euch bitte kurz vor: Was genau macht euer Start-up und was ist das Besondere an eurer Geschäftsidee?
Wir bieten insgesamt drei digitale Therapie für Patienten mit Prostatakarzinom, Inkontinenz und erektiler Dysfunktion an. Wir setzen von Anfang an auf eine starke medizinische Ausrichtung, was uns von vielen anderen Start-ups, die aktuell im digitalen Gesundheitsbereich arbeiten, absetzt. Wir haben alle jahrelange Erfahrung in den spezifischen Indikationen und vereinen dies mit erfahrenen Softwareentwicklern und UX-Designern. Nur so können nachhaltige Lösungen entstehen, die dann als digitale Therapien sukzessive in konventionelle Behandlungsmöglichkeiten integriert werden.
2. Wie seid ihr auf die Idee gekommen?
Die COVID-19 Pandemie hat unsere Patienten von einer guten medizinischen Versorgung im Rehabereich abgeschnitten. Als uns immer mehr Patienten gefragt haben, was sie eigentlich effektiv zur Sicherung Ihres Therapieerfolges machen können, haben wir begonnen unsere digitalen Therapien zu entwickeln.
3. Welche Rolle spielte die Hochschullandschaft für eure Gründungsinitiative? Wovon habt ihr besonders profitiert (Angebote, Veranstaltungen, Wettbewerbe usw.)?
Die bayerischen Hochschulen bieten den optimalen Zugang zu Netzwerken und Know-How. Konkret hat uns der MHBA-Studienganges an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) viele Ideen für unser Business-Model geliefert. Wir haben dann beim weiteren Aufbau unserer Firma gemerkt, dass uns diese Unterstützung und Input durch die beiden bayerischen Universitäten LMU München und Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) sowie das hier entstehende Gründungsnetzwerk enorm gepusht hat.
4. Was waren die bislang größten Herausforderungen für euch?
Da wir als Ärzte die medizinische Seite der Entwicklung perfekt abdecken können, war für uns der Bereich Regulation zunächst ein Problem. Mittlerweile haben wir aber für jeden Aspekt einen entsprechenden Experten dabei, der diese Probleme perfekt abdecken kann.
5. Welche Empfehlung oder welchen Tipp möchtet ihr anderen Gründern und Gründungsinteressierten mit auf den Weg geben?
Wir empfehlen sich frühzeitig auf die Kernidee zu konzentrieren und den Kunden (in unserem Fall Patient und Ärzte) zu verstehen. In welcher Situation hat der Patient Zugang zu der digitalen Therapie? Wie läuft die Verschreibung wirklich ab? Über welche Kanäle erreiche ich den Patienten? Auch im Medizinbereich spielen diese Frage die entscheidende Rolle, weil viele andere digitale Therapien einfach nicht verschrieben werden.
6. Wie wirkt sich die Corona-Krise auf euer Start-up aus?
Für uns war die Corona-Krise ein Katalysator unseres Geschäftsmodells. Sowohl der fehlende Zugang zu Patienten zur optimalen Therapiesicherung als auch die steigende Akzeptanz für telemedizinische Lösungen haben uns massiv geholfen, unsere digitalen Therapien erfolgreich am Markt als digitaler Therapiestandard zu etablieren.
Uroletics ist eine Marke der Rocketlane Medical Ventures GmbH.
www.uroletics.com