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LEAF — smarte Lösung gegen Lebensmittelverderb

Das Kemptener Startup „LEAF“ möchte Obst- und Gemüseabfälle in Privathaushalten reduzieren. Die „LEAF-Box“ soll für längere Haltbarkeit im Kühlschrank sorgen. Stefan Kinzelmann und Lukas Breckle entwickelten die Box während ihres Studiums an der Hochschule Kempten. Im Interview haben sie uns verraten, welche Rolle die Hochschule für ihre Gründung spielte und welche Herausforderungen sie überwinden mussten.

Das Gründerteam: Selina, Stefan & Lukas / Foto: Leaf

Stellt euch bitte kurz vor: Was genau macht euer Startup und was ist das Besondere an eurer Geschäftsidee?

Der Reifegasabsorber „LEAF“ soll in erster Linie das Aufkommen von Obst- und Gemüseabfällen in Privathaushalten reduzieren. Ein großes Problem bei der Lagerung von Früchten ist deren kurze Haltbarkeit und die biochemische Interaktion untereinander. Verantwortlich dafür ist neben der Zusammensetzung der Umgebungsluft und der Temperatur besonders das Reifegas Ethylen, welches als Pflanzenhormon die Nachreifung und damit letztendlich den Verderb beschleunigt. Wird „LEAF“ im Kühlschrank oder in der Obstschale platziert, bleiben die Lebensmittel deutlich länger frisch, da dieses Gas absorbiert wird. Wir verwenden dabei weitgehend bioabbaubare, mindestens aber recycelbare Materialien und verfolgen das Ziel, unser Produkt bis Anfang 2024 so weiterzuentwickeln, dass es zu 100 % der Kreislaufwirtschaft zugeordnet werden kann.


Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Stefan und Lukas sind im Laufe ihres Studiums der Lebensmittel- und Verpackungstechnologie immer wieder dem Problem des Lebensmittelverderbs und dem damit einhergehenden hohen Abfallaufkommen begegnet. Dieses beläuft sich allein in Deutschland in Privathaushalten auf 6,5 Millionen Tonnen pro Jahr, wovon über ein Drittel auf Obst und Gemüse zurückzuführen ist. Um dieses Problem mit der größten Wirkung bekämpfen zu können, entschieden wir uns dazu, eine Lösung zu entwickeln, die genau dort angreift.


Welche Rolle spielte die Hochschullandschaft für eure Gründungsinitiative? Wovon habt ihr besonders profitiert?

Bis zur Ausgründung hatten wir durch die Hochschule immer wieder Vorteile. Angefangen bei der erfolgreichen Teilnahme am 5€-Business-Wettbewerb des Bildungsvereins für Bayerische Wirtschaft, bei dem wir sowohl den 1. Jurypreis als auch den Publikumspreis bekommen haben. Das hat das Startup Center der Hochschule Kempten auf uns aufmerksam gemacht, welches uns Unterstützung bei der Antragstellung für das FLÜGGE-Förderprogramm des Bayerischen Wirtschaftsministeriums angeboten hat. Bis hin zur Begleitung unserer Forschung und Entwicklung sowie Beratung zu gründungsspezifischen Themen während der Förderphase dieses Stipendiums. In Summe hat uns das die Ausgründung im März 2023 enorm erleichtert.


Was waren bzw. sind aktuell die bislang größten Herausforderungen für euch?

Dadurch, dass die Zeit der FLÜGGE-Förderung auf 6 Monate begrenzt war, hatten wir sehr damit zu kämpfen, unsere Meilensteine gemäß Zeitplan einhalten zu können. Besonders die aufwendige Kommunikation mit einer anderen Firma hat den Erfolg des Projekts gefährdet.


Welche Empfehlung oder welchen Tipp möchtet ihr anderen Gründern und Gründungsinteressierten mit auf den Weg geben?

Die Basis von jedem Projekt oder Vorhaben sind deren Teilnehmer. Daher sollten bei der Teambildung sowohl soziale Aspekte als auch bedarfsorientierte Kompetenzen berücksichtigt werden.

Besonders wenn das Gründungsvorhaben aus einem Hochschulhintergrund entsteht, können staatlich finanzierte Förderungen den Start erleichtern. Das finanzielle Risiko wird beschränkt und eine erste Hilfestellung, um die gröbsten Fehler vermeiden zu können, kann entscheidend über Erfolg und Misserfolg sein.


Hier mehr über LEAF erfahren: www.laengerhaltbar.de

Netzwerk HOCHSPRUNG – Hochschule Kempten

Das Gründungsvorhaben wurde durch Angebote der Hochschule Kempten unterstützt.