Frühzeitige, schonende und präzise Diagnostik von Kopf-Hals-Karzinomen – dafür steht das MedTech-Startup BioExoTec. Mit einer innovativen Flüssigbiopsie, die Tumore bereits im Frühstadium über Blut oder Speichel erkennt, revolutioniert das Team um Gründerin Prof. Marie-Nicole Theodorakis die Krebsdiagnostik. Innerhalb von 24 bis 48 Stunden liefert ihr Verfahren klare Ergebnisse – schnell, kosteneffizient und ohne belastende Eingriffe. Übrigens: das Spin-off aus der TU München gewann gerade den ersten Platz beim Münchener Businessplan-Wettbewerb 2025.
Im HOCHSPRUNG-Interview erzählt das Team von BioExoTec, wie aus einer Forschungsidee ein marktnahes Produkt entstand, welche Rolle die Münchner Hochschullandschaft bei ihrer Gründung spielte und welchen Tipp sie anderen Gründerinnen und Gründern mitgeben.

Stellt euch bitte kurz vor: Was genau macht euer Startup und was ist das Besondere an eurer Geschäftsidee?
Wir sind BioExoTec, ein MedTech-Startup, das eine neuartige Flüssigbiopsie für Kopf-Hals-Karzinome entwickelt hat. Unsere Technologie ermöglicht eine schnelle, einfache und atraumatische Diagnostik dieser Tumore – entweder über Blut oder Speichel. Dabei analysieren wir die RNA aus Exosomen, den kleinsten zellulären Vesikeln, um festzustellen, ob ein Tumor vorliegt und ob dieser HPV-bedingt ist. Unser Verfahren kann bereits Tumore im Frühstadium erkennen und bietet damit einen erheblichen Vorteil gegenüber der aktuellen Standarddiagnostik, die mit invasiven Eingriffen verbunden ist. Das Besondere: Unsere Methode liefert innerhalb von 24 bis 48 Stunden ein klares Ja/Nein-Ergebnis – schnell, schonend und kosteneffizient.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen?
Die Idee entstand während eines Postdocs unserer Gründerin Marie-Nicole Theodorakis in den USA, wo sie sich intensiv mit exosomaler Forschung beschäftigt hat. Sie ist Chirurgin und Ärztin und konnte seit vielen Jahren erkennen, dass für den Erfolg der Tumortherapie eine frühzeitige Diagnose der Erkrankung unabdingbar ist, um den Tumor noch im kleinen Stadium behandeln zu können. Zurück in Deutschland hat sie die Idee gemeinsam mit ihrem Team über mehrere Jahre hinweg weiterentwickelt – unterstützt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft – bis hin zu einem marktnahen Produkt.
Welche Rolle spielte die Hochschullandschaft für eure Gründungsinitiative? Wovon habt ihr besonders profitiert?
Die Hochschullandschaft, insbesondere die Technische Universität München, war für uns von zentraler Bedeutung. Besonders profitiert haben wir von der engen Anbindung an das Klinikum rechts der Isar, dem Mentoring und Coaching durch das UnternehmerTUM-Netzwerk und die Teilnahme an Programmen wie das XPLORE Freerider und XPLORE Market Pioneer. Die Teilnahme und die Platzierung an 3. Stelle beim IDEAward 2024 hat uns sehr wichtiges Feedback gegeben und uns viele Türen geöffnet. Auch der Gewinn des Münchner Businessplan Wettbewerbs Phase 1 hat uns sehr geholfen unseren Businessplan zu verfeinern.
Was waren bzw. sind aktuell die bislang größten Herausforderungen für euch?
Zu den größten Herausforderungen zählen das Zurechtfinden in der komplexen Startup-Szene, die Suche nach den richtigen Partnern für Technologieentwicklung und Zulassung, die Entscheidung über den idealen Zielmarkt auf globaler Ebene sowie der Aufbau eines kompetenten Netzwerks aus Regulierungs- und Zulassungsexperten.
Welche Empfehlung oder welchen Tipp möchtet ihr anderen Gründern und Gründungsinteressierten mit auf den Weg geben?
Unser wichtigster Tipp: Gebt nicht auf – aber stützt eure Idee immer auf solide wissenschaftliche Daten. Eine gute Idee allein reicht nicht aus, sie muss belastbar und nachvollziehbar sein, vor allem im Gesundheitsbereich. Achtet außerdem darauf, dass eure Forschung euch schützt – durch Patente, Publikationen und solide Daten. Und nutzt das Gründungsnetzwerk eurer Universität – das kann in vielen Bereichen eine enorme Hilfe sein.
Hier mehr über BioExoTec erfahren: https://bioexotec.com/

Das Gründungsvorhaben wurde durch Angebote der Technischen Universität München unterstützt.
Beim HOCHSPRUNG-Award 2025 zählte das Team von BioExoTec zu den sechs Finalisten im Finale und erreichte den vierten Platz. Insgesamt 38 Bewerbungen aus ganz Bayern wurden 2025 eingereicht.