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Businettes

Das EXIST-geförderte Start-up Businettes der Hochschule Hof hat den ersten digitalen Inkubator für angehende Gründerinnen entwickelt. Ziel ist es, den Anteil der weiblich-gegründeten Unternehmen im europäischen Startup-Ökosystem zu erhöhen. 2020 entschied man sich noch vor dem offiziellen Start, kurzfristig 20 angehende Gründerinnen auf MVP-Basis zu begleiten. Diese konnten auch im Lockdown problemlos digital an ihren Konzepten arbeiten. Wie sich die Corona-Krise auf den Start auswirkte und welche Tipps die Gründerinnen von Businettes anderen angehenden Gründern für den Start geben können, haben sie uns in einem Interview verraten.

 

Stellt euch bitte kurz vor: Was genau macht euer Startup und was ist das Besondere an eurer Geschäftsidee?

Wir sind der erste digitale Inkubator für angehende Gründerinnen. Mit Businettes verfolgen wir das Ziel, so viele gründungsinteressierte Frauen wie möglich zu unterstützen und somit dazu beitragen, die Gründerinnenlücke im Startup Ökosystem zu schließen.

Unsere Plattform besteht aus drei Kernelementen:

  • Online-Programm für angehende Gründerinnen mit Business Fokus
  • Modul zur Persönlichkeitsentwicklung
  • Gründerinnen Community zum Peer-to-Peer Austausch von (angehenden) Gründerinnen untereinander (aktuell 300 aktive Mitglieder)

Im Gegensatz zu bestehenden Inkubator- und Accelerator-Programmen ist die Anmeldung bei Businettes jeden Tag möglich und alle Gründungsideen sind willkommen: as early stage as possible, egal welcher Branchen-Fokus, egal ob mit Team oder als Solopreneur. Dadurch ermöglicht unsere Plattform auch berufstätigen Frauen und Müttern daran teilzunehmen. Außerdem betrachten wir Unternehmertum ganzheitlich, denn für uns ist klar: Gründung ist mindestens genau so viel Können wie Mindset. In unserem Modul zur Entwicklung der unternehmerischen Persönlichkeit werden daher auch die Soft Skills von angehenden Unternehmerinnen gefördert.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Uns wurde bereits 2015 klar, dass viele unserer Freundinnen tolle Geschäftsideen hatten aber viel seltener gründeten, als Männer. Wir haben die Gründerinnenlücke also im eigenen Umfeld erkannt und wollten unbedingt etwas dagegen unternehmen. Was ursprünglich als Co-Founder Matching App gedacht war, ist seit 2019 Stück für Stück zu einem ganzheitlichen Gründerinnen-Programm gewachsen. Uns war von Anfang an klar, wenn wir Impact schaffen wollen, muss eine automatisierte, digitale Lösung her, die europaweit skaliert werden kann.

Welche Rolle spielte die Hochschullandschaft für eure Gründungsinitiative? Wovon habt ihr besonders profitiert (Angebote, Veranstaltungen, Wettbewerbe usw.)?

Die Hochschule Hof hat uns sehr intensiv während unseres Antrags für das EXIST-Gründerstipendium betreut und begleitet. Wir verdanken dem tollen Team der Hochschule und des Einstein 1, dass uns 2021 die EXIST-Förderung verliehen wurde und wir so unsere Vision eines digitalen Inkubators für Gründerinnen endlich umsetzen konnten.

Was waren die bislang größten Herausforderungen für euch?

Eine große Herausforderung bestand darin, die nötigen finanziellen Ressourcen aufzubringen, um unseren Lebensunterhalt zu finanzieren und gleichzeitig unsere Plattform zu entwickeln. Glücklicherweise hat uns hier das EXIST-Gründerstipendium sehr geholfen. Außerdem mussten wir als Team lernen, wie man ein Software-Produkt auf die Beine stellt und in die agile Entwicklung eintauchen. Eine lange und lehrreiche Reise, die mit dem Launch unserer Plattform im September 2021 seine Früchte getragen hat.

Welche Empfehlung oder welchen Tipp möchtet ihr anderen Gründern und Gründungsinteressierten mit auf den Weg geben?

Gebt nicht auf. Bleibt zuversichtlich und bleibt vor allem dran! Im Unternehmer:innen-Alltag gibt es immer wieder Tiefs aber da heißt es einfach einatmen, durchhalten, weitermachen. Denn auf jedes Tief folgt bekanntlich auch ein Hoch. Wenn eine Strategie nicht klappt, dann hilft es manchmal den Blickwinkel zu ändern, mit anderen zu brainstormen und einen anderen Weg auszuprobieren oder zu pivotieren.

Wie wirkt sich die Corona-Krise auf Euer Start-up aus?

Glücklicherweise hatten wir mit unserer Vision für Businettes von Anfang an einen klaren digitalen Fokus. Als die Corona-Krise ausbrach, hatten wir lediglich das Konzept für unsere Plattform ausgearbeitet, es kamen aber schon früh Frauen auf uns zu, die wegen Kurzarbeit oder plötzlicher Arbeitslosigkeit neue Prioritäten setzten und die Krise als Ansporn ansahen, endlich an ihren Geschäftsideen zu arbeiten. Wir haben also trotz (oder vielleicht gerade wegen…?!) Corona viele Frauen auf dem Weg in die Gründung begleiten dürfen. Man kann bei Businettes wirklich von einem Co-Creation Produkt sprechen, da das Feedback all unserer anfänglichen Testerinnen und Kundinnen uns zu der Plattform geführt hat, wie sie aktuell steht.

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