Suche
Suche Menü

popup living

Wohnraum soll unser Leben erweitern anstatt es einzuengen. Das ist die Vision des Augsburger Start-ups „Popup Living“. Mit verschiebbaren Möbeln und flexiblen Gesamtkonzepten schafft das Start-up mit optimaler Flächennutzung mehr Raum in urbanen Wohnungen. Im Interview erzählen die Gründer von der Entstehung ihrer Geschäftsidee, ihrem Durchhaltevermögen und wie sie den Start als Gründer mit Hilfe von HSA_funkenwerk gemeistert haben.

1. Stellt euch bitte kurz vor: Was genau macht euer Start-up und was ist das Besondere an eurer Geschäftsidee?

Jeder kennt es: Wohnraum in Städten zu finden wird immer schwieriger. Der Zuzug in Städte und Ballungsräume soll sich sogar noch weiter verstärken. Zudem verlagern sich auch immer mehr Nutzungen, wie das Home-Office oder auch Home-Workouts, in unsere eigenen vier Wände. Der Kompromiss liegt häufig in zu kleinen, schlecht nutzbaren Wohnungen: Leben im Schuhkarton und wenig Platz für alle.

Wir wollen Gebäude – und vor allem kleine Flächen – optimal nutzen und es ermöglichen, dass sie sich unserem Leben anpassen. Dafür machen wir Möblierung verschiebbar, so kann ein Raum – je nach Position des „popup studios“ – wahlweise zum Schlaf-, Arbeits- oder Wohnzimmer werden (Video zum Musterzimmer: https://youtu.be/Hyq6iW4mngo ). Denn wir glauben, dass jeder das Recht hat den Raum zu lieben, in dem er wohnt – ganz unabhängig davon, wie viele Quadratmeter er sich leisten kann. Wir ermöglichen es auch in kleinen Wohnungen und Mikroapartments leben zu können, ohne auf Komfort und Stauraum verzichten zu müssen. Wir bieten also eine maximale Raumausnutzung sowohl für Bauherren, die erstklassige Wohnungen bauen, als auch für Bewohner, die nun jeden Winkel ihres Zuhauses ausnutzen können.

2. Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Die Idee zu „popup living“ entstand im Rahmen unseres Energie Effizienz Design Studiums an der Hochschule Augsburg. Unsere ursprüngliche Idee war es dabei „Leerstände in Wohnraum umzuwandeln“, um kompakte Wohnungen für junge Menschen zu schaffen. Diese Idee mussten wir allerdings etwas zurückstellen. Das liegt daran, dass jede diese Umnutzungen einen eigenen Bauantrag erfordern würde – mit allen Aspekten, die beispielsweise auch einen Neubau betreffen sowie den damit einhergehenden langen Genehmigungszeiträumen. Gerade als junges Start-Up können wir uns darauf nicht verlassen. Deshalb fokussieren wir unsere Stärke auf den Ausbau und versuchen so unsere Vision, mehr Wohnraum zu schaffen, so zu erreichen.

3. Welche Rolle spielte die Hochschullandschaft für eure Gründungsinitiative? Wovon habt ihr besonders profitiert?

Die Unterstützung der Hochschule und deren Gründungsinitiative HSA_funkenwerk ist sehr wertvoll für uns. Mit den Coaches hatten wir schon früh Sparringspartner, um unsere Idee auf Herz und Nieren zu überprüfen und diese auch in ein tragfähiges Geschäftsmodell zu führen. So ist auch unser Antrag für das EXIST-Gründerstipendium und damit der Startschuss in die Praxis im Rahmen der Hochschule und unserer Masterarbeiten entstanden. Auch der Austausch unter den Start-Ups im Inkubator hilft enorm, denn irgendwie stehen wir alle mehr oder weniger vor denselben Schwierigkeiten.

4. Was waren die bislang größten Herausforderungen für euch?

Gerade zu Beginn waren die Ups&Downs ziemlich ausgeprägt, vor allem bis das Konzept hinter „popup living“ stand. Dafür mussten wir viel Durchhaltevermögen aufbringen. Nachdem wir uns für einen Weg entschieden haben, konnten wir dann voll loslegen und Gas geben. Das Gründen hat sich für uns dabei durch ständiges Lernen ausgezeichnet, mit vielen Themen wie dem Vertrieb oder auch der Marktrecherche hatten wir zuvor noch nie etwas am Hut. Insgesamt habe ich persönlich aber noch nie so viel in kurzer Zeit gelernt.

5. Welche Empfehlung oder welchen Tipp möchtet ihr anderen Gründern und Gründungsinteressierten mit auf den Weg geben?

Es ist sehr hilfreich den viel Kontakt zu Gründern und in die Praxis zu suchen. Viele Themen im Gründungsprozess sind komplett neu für uns, wir haben aber festgestellt, dass jeder Gründer vor ähnlichen Fragestellungen steht und wir uns durch Austausch untereinander unterstützen können.

6. Wie wirkt sich die Corona-Krise auf euer Start-up aus?

Um unsere Idee so nah wie möglich am Markt zu entwickeln haben wir von Beginn an stark den Kontakt zu Experten aus der Immobilienwirtschaft gesucht, auf Grund der Kontaktbeschränkungen mussten wir allerdings viel improvisieren und auf digitale Tools setzen. Leider sind bisher auch alle für uns wichtigen Messen ausgefallen und damit die Chance viele spannende Kontakte zu knüpfen. Gerade in der Immobilienwirtschaft sind solche Treffen wichtig, da viel über persönliche Netzwerke gearbeitet wird. Zudem hat sich auch die Umsetzung unseres Musterzimmers aufgrund der Holzknappheit verzögert und verteuert. Wir hoffen auch bald Besichtigungen durchführen zu können.

Hier mehr über popup living erfahren: popup living